Die Mengel Gabelstapler GmbH begeht Mitte August ihr 40-jähriges Betriebsjubiläum. Das Unternehmen ist weit über die Grenzen von Garbsen bei Hannover bekannt als Vertragshändler der Marken Doosan und Ausa sowie als großer Gabelstapler-Vermieter.

ABZ-Bauzeitung | Von Burkhard BÜSCHER | Jahr 2013

GARBSEN - Wie Hauptgesellschafter und Firmengründer Siegbert Mengel in einem Gespräch mit der Allgemeinen Bauzeitung (ABZ) informierte, war er bis Anfang der 70er-Jahre bei einem großen Stapler-Hersteller im Vertrieb tätig, davon die letzten Jahre als Niederlassungsleiter. Als eine neue Aufgabe anstand, für die er seinen Lebensmittelpunkt nach Süddeutschland hätte verlegen müssen, war der Moment für den Sprung in die Selbständigkeit im Alter von 35 Jahren gekommen. Als Sitz der neuen Firma diente 1973 ein Bauernhof in Harkenbleck in der Nähe von Hannover, wo Mengel ein kleines Lager mit 80 m2 Fläche betrieb.

Es stellte sich aber bald heraus, dass diese Lager- und Betriebsfläche viel zu knapp bemessen war. Außerdem hatte Mengel mittlerweile die Vertragshändlerschaft für das japanische Stapler-Fabrikat TCM übernommen. Und so zog der damals neue Firmenchef mit seinem Unternehmen ein paar Mal innerhalb von Hannover um, bis er 1993 ein knapp 7000 m2 großes Gewerbegrundstück in Garbsen/Berenbostel bei Hannover, den jetzigen Firmensitz, kaufte.

Dieses Gelände war ganz neu mit einem Gebäude für Büro, Werkstatt und Ersatzteillager bebaut. So konnte Mengel ohne großen Zeitverlust dort mit seiner Arbeit beginnen. Im Laufe der folgenden fünf Jahre wurde das Gebäude-Ensemble noch um zwei Hallen ergänzt, so dass das Firmengelände das jetzige Aussehen erhielt.

Als es in den 90er Jahren hieß, dass sich der TCM-Importeur Mitsui vom deutschen Markt verabschieden wollte, sah sich Firmenchef Mengel nach einer Alternative um und wurde wenig später Vertragshändler für die Marke Daewoo, heute Doosan. Da dies damals noch parallel zum TCM-Vertrag geschah, gründete Mengel 1995 eine Schwesterfirma mit dem Namen MTG, die es bis jetzt noch gibt, aber sich heute Schwerpunktmäßig mit dem Ankauf von Gebrauchtgeräten beschäftigt. "Ich habe von Anfang an versucht, das Unternehmen vernünftig auf die Beine zu stellen mit Kundendienst, Ersatzteillager, Monteuren und einem eigenen Tieflader", erklärte Mengel seine Firmenphilosophie. Bei dem ersten Fahrzeug handelte es sich um einen Unimog mit absenkbarer Ladefläche für das schnelle Be- und Entladen der Gabelstapler. Später unterhielt Mengel mehrere große Lkw mit Tiefladeanhänger.

"Wir haben im Grunde genommen in unserer Firma drei Geschäftsfelder", betonte der Senior. "Das eine ist der Neugeräteverkauf mit Kundendienst, Werkstatt und Ersatzteilverkauf, das zweite die Vermietung und das dritte das Gebrauchtstaplergeschäft."

Der Verkauf von Neu- und Gebrauchtmaschinen liege dabei vom Umsatz her klar an erster Stelle, gefolgt von Vermietung und Kundendienst.

Während Mengel Gabelstapler beim Verkauf von Neumaschinen als Vertragshändler auf den Raum Niedersachsen festgelegt ist, wird mit Gebrauchtstaplern in ganz Europa gehandelt. Letzteres geschieht zum größten Teil über das Internet, wo entsprechende Plattformen bestehen. Mengel: "Wir haben einen hohen Exportanteil bei Gebrauchtgeräten. Der liegt ungefähr bei etwas unter 50 %." Es gebe viele Verbindungen nach Italien und Spanien, aber auch nach Osteuropa, beispielsweise Polen, wo eine sehr gute Entwicklung zu verzeichnen sei.

Die Gebrauchtstapler werden von Mengel in größeren Stückzahlen durch die Firma MTG aufgekauft und anschließend an Händler ohne Aufarbeitung weiterverkauft. Der klassische Gebrauchtstapler wurde zwischen 1995 und 2010 gebaut. Mengel ist ständig auf der Suche nach geeigneten "Gebrauchtstaplerpaketen". "Das Gebrauchtstaplergeschäft an sich ist über die vielen Jahre sehr erfolgreich", weiß der Senior-Chef zu berichten. Dies werde es auch in einer bestimmten Form bleiben. Dennoch sieht Mengel zurzeit eine leichte Abflachung der Umsätze in diesem Bereich.

Ein sehr wichtiges Geschäftsfeld ist für Mengel die Vermietung. Das Unternehmen bietet ständig 70 bis 100 Maschinen, zu denen auch Stapler bis 16t Tragfähigkeit sowie Teleskop- und Geländestapler gehören, an. Die Mehrzahl der Stapler kommt von Doosan. Die geländegängigen Geräte liefert Ausa und die Teleskopstapler sind von Merlo und Manitou. Mengel: "Mit der Vielfalt unserer Geräte haben wir ein Alleinstellungsmerkmal." Vermietet werde zumeist an Montageunternehmen, aber eigentlich seien alle Branchen Kunden bei Mengel, auch die Bauwirtschaft, wo häufig die Geländestapler eingesetzt würden. 

Vermietet werde in ganz Deutschland und über die Grenzen hinaus. Das liege daran, dass viele Montageunternehmen Aufträge im europäischen Ausland annähmen und auf die Qualität der Maschinen von Mengel und die zuverlässige Auftragsabwicklung des Garbsener Unternehmens vertrauten. Die Stapler würden dann per Spedition zu ihrem Einsatzort im Ausland auf den Weg gebracht. Mengel beschäftigt heute mit der MTG ca. 20 Mitarbeiter in Personalunion. Da Mengel auch bei seinen Mitarbeitern großen Wert auf Kontinuität legt, ist die Fluktuation sehr gering. Erst vor zwei Jahren ist ein Mitarbeiter in Rente gegangen, der seit 34 Jahren in Diensten von Mengel gestanden hat. "Gerade in unserer technisch schwierigen Branche ist es ganz wichtig, dass man sehr gute, qualitativ hochwertige Mitarbeiter hat - vor allem hinsichtlich der Kundenbindung", so die Meinung des Senior-Chefs. "Wir sind im Augenblick dabei, den Kundendienst weiter auszubauen. Dafür suchen wir nochweitere technische Mitarbeiter."

Für die Zukunft sieht der 74-jährige Siegbert Mengel das Unternehmen gut gerüstet, zumal sein Sohn Markus seit 2002 Geschäftsführer und seine Tochter Annabell Krauß als Prokuristin für Finanzen und Personal zuständig ist. Sein Sohn - seit 20 Jahren in der Firma tätig - hat das Geschäft von der Pike auf gelernt und ist dabei, es erfolgreich weiter zu entwickeln.

Auch das Gelände in Garbsen, was sich in seinem Eigentum befinde, sei für die kommenden Jahre von der Größe her noch ausreichend, betonte der Firmengründer. So hat das Unternehmen auch nach seinem 40. Betriebsjubiläum eine sehr gute Perspektive für die Zukunft.